Stadtbrunnen

....

First Post

Misuzu war allein in der Stadt und hatte sich auf dem Rand des Brunnens gesetzt. Hin und wieder ließ sie ihre Hand in das kühle Wasser gleiten und rührte etwas rum. Sie genoss das Wasser auf ihrer Haut zu spüren und sah sich um. Die Menschen gingen an ihr vorbei und schienen mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein. Suzu lächelte und hielt nach ihrer Tante Ausschau aber die konnte das blonde Mädchen nicht entdecken. Sie traute sich aber auch nicht einfach zu gehen und sie zu suchen. Immerhin hatte Haruko ihr gesagt, dass sie hier auf sie warten sollte. Suzu war da sehr gut erzogen und wollte nicht, dass ihre Tante sich Sorgen um Misuzu machen musste. Vor allem da ihre Tante nicht einfach nur ihre Tante war. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sich Haruko dem Kind angenommen und sich um die Kleine gekümmert. Es war nicht sehr leicht für Haruko, da sie immer damit rechnen musste, dass Misuzus Vater sich irgendwann anders entscheiden würde und die Kleine wieder zu sich nahm. Doch bisher war dies nicht geschehen und bei den wenigen Gelegenheiten, die Misuzu ihren Vater getroffen hatte, gab sich der Mann kalt und reserviert. Hin und wieder hatte das Mädchen das Gefühl, dass ihr Vater Angst vor seiner eigenen Tochter hatte. Aber das bildete sie sich bestimmt nur ein. Trotzdem musste selbst ihre Tante zugeben, dass Misuzu nicht so war, wie die anderen Menschen. Zum einen ihre Sehnsucht nach dem Himmel und dem Wasser, zum anderen schien vor allem in der Nacht etwas zu geschehen an das sich Suzu nur leicht verschwommen erinnern konnte. Hin und wieder taten ihr zwei Stellen an ihrem Rücken weh als o von dort etwas herausbrechen wollte. Suzu seufzte und sah wieder auf das Wasser. Dann noch die Tatsache, dass sie sich seltsam verhielt sobald sie einem Menschen oder Wesen emotional nah kam. Suzu konnte nichts dafür aber die meisten Leute hatten dafür einfach keine Geduld. So blieb das blonde Mädchen allein und spielte mit ihren Karten oder sah auf das Wasser.

Suzu sah immer noch auf das Wasser und wartete auf ihre Tante. Doch das würde wohl noch etwas länger dauern. Leise seufzte das blonde Mädchen und drehte eine Karte um, während sie ihre rechte Hand im Wasser lies. Irgendwann würde ihre Tante schon auftauchen und dann gab es bestimmt etwas zu essen. Misuzu musste nämlich zugeben, dass sie inzwischen ziemlichen Hunger hatte. Doch da sie kein Geld hatte, konnte sie sich schlecht etwas kaufen.
Nach einer Weile konnte das blonde Mädchen eine Stimme hören und sah auf. Es war ein Mann, der sie ansah und mit ihr sprach. Das blonde Mädchen war zwar schon wegen seinem Aufzug leicht verdutzt aber Angst hatte sie deshalb jetzt nicht. Immerhin konnte doch jeder das tragen, was er wollte und worin er sich am wohlsten fühlte. Der Mann erklärte, dass er neu sei und er Hilfe bräuchte. Misuzu lächelte den Mann an aber wusste nicht so genau, wie sie ihm nun helfen konnte. Sie kannte zwar die Stadt aber sie hatte kaum Kontakt zu den anderen Menschen. Ihr Vater lebte ja nicht hier und so war sie mit ihrer Tante in dieser Stadt allein gestellt. Die meisten Menschen in der Stadt fanden Misuzu auch seltsam und wenn sie nun dem Mann half, dann würden sich viele fragen, was die Kleine nun wieder vor hatte. „Ich würde Ihnen gerne helfen.“, sagte sie schließlich und lächelte den Mann an. „Ich heiße Misuzu. Was suchen Sie denn?“,wollte sie wissen und stand auf. Ihre nasse Hand wischte sie sich an einem Taschentuch ab und steckte dieses wieder in ihre Tasche.

Daisuke war schon einige Zeit unterwegs gewesen. Fernab von seiner Heimat und das machte sich bemerkbar. Er spürte den Hunger welchen ihn trieb. Jedoch hatte er gelernt damit um zu gehen und nicht jeden gleich an die Halsschlagader zu springen.
Schon gar nicht bei kleinen Kindern oder junge Erwachsene.
Außerdem hatte er sich auch soweit trainiert das er auch von Tierblut leben konnte. Auch ein Grund warum er das Gewand trug. Man konnte ihn nicht direkt in die Augen sehen. Denn wer er hungrig war färbten sich seine Augen Blut rot und das würde nur zu Folge haben das sie alle von ihn wichen.
Daisuke hatte das Mädchen Angesprochen welches sich am Brunnen befand und hoffte dass diese nicht gleich aufschreien würde und sich aus dem Staub machte. Aber da sollte Daisuke überrascht werden.
Etwas unter seiner Kapuze versteckt hob er den Kopf an den das Mädchen stellte sich vor. Sie war ungefähr ein Kopf kleiner als er gewesen weswegen er sich hinunter kniete. Ja er Kniete vor dem Mädchen. „ Verzeiht das ich euch störte Misuzu. Es war nicht meine Absicht und doch blieb mir nichts andere Übrig.“ Sprach er ruhig und höflich.
So als war sie etwas Besonderes. Dass sie es war wusste er nicht. Das würde sich irgendwann erweisen aber er vergaß nun mal nicht seine Manieren. Er war immer Höflich gewesen. „ Verzeiht mein Name ist Daisuke und ich komme von weit her. „ sprach er nun weiter und erhob sich wieder. „ Ich reiste nun seit Tagen und ich suche eine Unterkunft. Jedoch habe ich bis jetzt keine finden können. Könnt ihr mir vielleicht sagen wo ich ein solches Haus finden kann?“ fragte er nun nach und Hoffte eine Antwort zu bekommen. Unter sein Gewand hielt er Sanktum fest. Nicht das eine Gefahr von den Mädchen ausgehen würde aber wer wusste schon was passieren konnte.
Er hielt Sanktum immer Fest so dass er es zu jeder Zeit ziehen konnte. In einer Zeit wie dieser war es immer klug gewesen die Hand an jenen Gegenstand zu haben welcher einen schützte. Geduldig wartete er auf ihre Antwort. Doch verspürte er auf einmal ein seltsames Gefühl welches er nicht kannte.
Wenn er gewusst hätte das jenes Gefühl Verbundenheit wieder spiegelte zu anderen Siegeln so würde er anders sprechen doch er konnte es nicht erahnen. So versuchte er es zu entziffern was er verspürte doch blieb er im Dunkeln stehen und starrte mehr oder weniger auf den Boden.

Je länger die Kleine auf ihre Tante wartete, desto größer wurde ihr Hunger. Misuzu brauchte dringend was zu essen aber sie traute sich nicht zu gehen. Immerhin hatte Haruko ihr ganz klar gesagt, dass sie am Brunnen warten sollte. So versuchte sie sich abzulenken indem sie mit ihren Karten spielte. Trotzdem wurde der Hunger immer größer und Suzu verzog den Mund. Doch sie musste nicht lange warten, denn recht schnell bekam sie eine andere Ablenkung. Ein Mann ging zu ihr und Misuzu hob den Kopf um diesen anzusehen. Der Mann sprach sie an und erklärte, dass er Fragen habe aber Suzu nicht stören wollt. Unschuldig erklärte sie, dass der Mann sie nicht störte und stellte sich sogar vor. Dabei wusste sie, dass ihre Tante ausflippen würde, weil sie einem fremden Mann ihren Namen gesagt hatte. Doch Misuzu war eben naiv und konnte nicht glauben, dass es bösartige und hinterlistige Wesen gab. Sie war kleiner als er und es wäre ein Leichtes für ihn ihr weh zu tun. Doch der Mann kniete sich eher vor sie und stellte sich als Daisuke vor. Verwundert sah Misuzu Dai an und verstand nicht so recht, warum der Mann nicht aufrecht stand. Es war merkwürdig, dass einer sich zu ihr... herabbeugte. Doch sie lächelte ihn an. „Sie haben mich gar nicht gestört.“, erklärte Misuzu und lächelte Daisuke. Sie hörte ihm zu und lächelte als er meinte, dass er keine Unterkunft bekommen habe. Daisuke konnte keine finden und Misuzu nahm an, dass alles besetzt war. Elysion war beliebt, da es eine sehr ruhige und friedliche Stadt war. Sie biss sich auf die Unterlippe und dachte nach. Ihre Tante würde sie killen, wenn sie Daisuke nun einlud, dass er in ihrem Haus übernachten konnte. Doch der Mann tat dem Mädchen unheimlich leid und sie fand es nicht in Ordnung, wenn ein Besucher Elyions auf der Straße übernachten musste. So lächelte sie ihn schließlich an und sagte: „Sie können gerne zu mir! Mama wird bestimmt nichts dagegen haben. Ich werde ihr erklären, dass Sie keine Unterkunft gefunden haben und Sie können ja nicht auf der Straße schlafen.“, erklärte sie ihm und lächelte.

Daisuke war also die ganzen Tage Unterwegs gewesen. Auf der Suche nach seiner Bestimmung. Auf der Suche nach den Siegeln des Himmels welch Bestimmung was war die Engel auf die Erde nieder zu lassen um das sie wieder für Recht und Ordnung sorgen konnte.
Ob wirklich an dieser Geschichte etwas dran war oder nicht wusste er nicht. Vielleicht war er auch kein Zeichen gewesen und alles war nur eine Erfindung der Fantasie der Menschen.
Aber das würde sich alles noch zeigen wenn die Zeit reif dafür gewesen war.
Erst mal brauchte Daisuke eine Unterkunft um zu Nächtigen. Aber in der Stadt wollte wohl niemand so wirklich mit ihn reden da wohl sein Auftreten Angst einjagte.
Aber ein Mädchen am Brunnen schien keine Angst vor ihn zu haben weswegen er sich auch mit ihr Unterhielt. Zunächst ging er vor ihr auf die Knie und stellte sich vor. Danach begann die eigentlich Unterhaltung zu diese er sich wieder auf richtete.
" Nun ich würde euer Angebot gern Annehmen in sofern eure Mutter nichts dagegen hat, Ich werde euch auch dafür reichlich entlohnen" meinte er und schaute sich um. " Nun wohin geht euer weg?" fragte er nach und schaute zu ihr. " Was macht ihr allein hier an diesen Ort?" fragte er nach. Er konnte sich kaum vorstellen das man es gerne sah wenn jemand alleine an einer Stelle war.
Oky man konnte warten aber in dieser Zeit war es doch ehr ungewöhnlich gewesen. Zu Gefährliche Zeiten waren angebrochen als das man alleine durch die Gegend streifen konnte.

Nachdem sich Daisuke vorgestellt hatte, richtete er sich auch wieder auf. Das war Misuzu auch lieb, denn es würde sie sehr nervös machen, wenn Daisuke die ganze Zeit auf den Knien gewesen wäre. Immerhin war sie ja nur ein normales Mädchen und keine Fürstin oder irgendein besonderes Wesen. Sie war ein Mensch und da war sie ziemlicher Durchschnitt, wie Haruko immer wieder betonte. Misuzu zweifelte nicht an den Worten ihrer Mutter. Warum sollte Suzu auch irgendwas besonderes sein?
Misuzu freute sich sehr als Daisuke erklärte, dass er ihr Angebot annehmen würde und sie klatschte in die Hände. „Ich denke, dass meine Mama nichts dagegen haben wird.“, sagte sie und glaubte auch ganz fest daran. Wenn Haruko wusste, dass Daisuke keine Unterkunft fand und ohne sie auf der Straße schlafen müsste, dann würde sie ihn bestimmt ebenfalls aufnehmen. Immerhin war ihre Mutter ein guter Mensch und sie wusste, dass sie niemanden leiden sehen konnte. „Du musst uns nun wirklich nicht belohnen oder so.“, erklärte sie lächelnd. „Wir wollen nur helfen und wollen kein Geld dafür.“ Daisuke fragte, wo ihr Weg hinging und Misuzu sah ihn kurz verwirrt an, ehe sie verstand. „Wir leben in dieser Stadt.“, erklärte sie und lächelte. „Aber nicht im Zentrum. Eher am Stadtrand. Meine Tante lebt auch sehr zurückgezogen und hat auch kaum Kontakt zu anderen Leuten. Ich glaube, das liegt auch ein bisschen daran, dass sie sich ja um mich kümmert. Sie ist sehr nett und lieb aber manchmal auch sehr abweisend.“ Misuzu seufzte leicht aber lächelte dann auch wieder.
„Meine Mutter kauft gerade ein und meinte, dass ich hier warten soll. Sie sagt, dass sie schneller fertig ist, wenn ich nicht dabei bin und sie nicht störe oder so.“, erklärte Misuzu und seufzte. Haruko zeigte sich nicht gerne in der Öffentlichkeit  mit ihrer Nichte und auch ihr Vater war nicht sehr oft mit seiner Tochter zusammen.

Als die Frau in die Hände Klatschte zuckte Daisuke leicht zusammen. Nun ja er war die Ruhe gewohnt und nicht die Aufregung. Er musste erst verstehen den in seiner Heimat war alles anders gewesen und viel Ruhiger. Da freute man sich nicht unbedingt auf Besuch was hier wohl wieder was anderes war.
" Nun denn wie auch sei. Ich freu mich und weiß eure Gastfreundschaft zu würdigen." meinte er und lächelte zu. Als sie meinte das er sie nicht entlohnen musste Hebte er die Hand das sie schweigen solle. " Ich werde es dennoch tun da ihr es euch verdient habt und so werde ich es auch tun. Wiederrede hat keinen Sinn!" sprach er lächelnd aus. Daisuke bemerkte den Verwirrten Blick und wollte schon was sagen aber sie sagte schon etwas. " Ihr kommt also aus dieser Stadt? Das ist Interessant. Mein weg führte mich aus Elendor hier her. Ich weiß nicht grade hier um die Ecke aber ich bin ja auch schon eine weile Unterwegs." Meinte er und hörte dem Mädchen weiterhin zu.
Irgendwie klang es in seinen Ohren doch etwas missverständlich. Warum wollte sie nicht das ihr Mädchen bei ihr war. Jede normale Mutter wollte doch das ihr Kind bei sich war.
Warum diese nicht? Daisuke wurde das Gefühl nicht los das da mehr dahinter steckte. Um so länger er sich mit ihr Unterhielt um so mehr hatte er das Gefühl gehabt das sie etwas verband.
Aber er konnte es nicht einordnen und beschloss es lieber erst später auf den Grund zu gehen. " Dann werde ich nun mit dir gemeinsam warten." meinte sie.

Sie bemerkte, dass Daisuke zusammen zuckte als sie in die Hände klatschte und hielt sie sich kurz vor den Mund. Dann hielt sie ihre Finger fest um nicht wieder zu klatschen. Sie wollte schließlich nicht, dass Daisuke sich unwohl fühlte oder glaubte, dass Misuzu seltsam sei. Aber sie freute sich eben schon sehr darauf, dass Daisuke sie besuchen wollte. Sie und ihre Mutter bekamen so selten Besuch. Sie lächelte als Daisuke erklärte, dass auch er sich freue. Trotzdem wollte sie nicht, dass Daisuke für die Gastfreundschaft bezahlen musste, denn sie und Haruko führten ja kein Gasthaus oder so. Die andere Sache war, ob ihre Mutter überhaupt zusagen würde. Immerhin war die gute Frau immer sehr misstrauisch und vertraute nicht jedem.. Naja, eigentlich niemandem und sie war nie sehr froh, wenn Misuzu mit Fremden sprach. Wobei sich nie eine Freundschaft aufbaute, denn irgendwann... wurde sie auch dem gutmütigsten Menschen zu anstrengend. Lediglich ihre Mutter hielt es mit Misuzu aus und konnte sie in ihren schlechten Momenten wieder beruhigen. „Also gut... Ich denke sowieso, dass du das mit meiner Mutter besprechen solltest. Sie weiß besser, was sie will und so.“, erklärte Misuzu.
Schließlich erklärte sie Daisuke, dass sie schon in der Stadt wohnten aber eher am Stadtrand und das dies an Haruko lag. Sie war sehr zurückgezogen und ließ eben kaum auch Fremde in das Haus. Sie war sehr eigen und beschützte Misuzu auch vor Menschen, die ihr irgendwie weh tun konnten. Trotzdem war sie dabei manchmal kalt und abweisend zu ihrer Ziehtochter, was sehr schade war, denn das blonde Mädchen liebte ihre Mutter sehr.
Daisuke erklärte, dass er aus Elendor kam aber das sagte Misuzu gar nichts. Sie kannte grade mal diese Stadt und die Umgebung. Da sie meistens allein war, hatte sie auch viel Zeit um sich ein Billd von der Umgebung zu machen.
Daisuke erklärte, dass er mit Misuzu wartete und ds Mädchen lächelte ihn an. Doch allzu lange mussten die beiden nicht warten, denn Haruko kam nach einer Weile zu dem Brunnen. Sie schien erleichtert zu sein, dass Misuzu sich an ihre Anweisung gehalten hatte doch das Lächeln gefror ihr als sie den fremden Mann sah. Misuzu quietschte bei ihrem Anblick vergnügt und lief auf sie. „Mama!“ Sie nahm ihre Hand und ging mit ihr zu Daisuke. „Das ist Daisuke... Er kommt von weit her aber er findet keine Unterkunft. Kann er bei uns übernachten? Bitte, bitte...“
Haruko seufzte und sah Daisuke misstrauisch an. „Also schön... Aber das nächste Mal lass ich dich daheim. Es ist nicht zu fassen, dass du ständig mit Fremden sprichst. Dabei hab ich gedacht, dass du mal auf mich hörst.“, lamentierte Haruko und ging vor. Misuzu lächelte Daisuke an und ging mit ihm Richtung Heim.

Tbc: Haus der Kamios + Dai Dai